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Was Nachhaltigkeit für uns bedeutet

Uns ist es wichtig, so transparent wie möglich zu arbeiten. Daher möchten wir an dieser Stelle ausführlich erklären, warum wir uns als nachhaltiges Brautmodengeschäft verstehen, was unsere Vision ist, aber auch klar aufzeigen, welcher Weg noch vor uns liegt.

Das Problem in der Wortwahl ist, dass das Wort Nachhaltigkeit mittlerweile inflationär gebraucht wird und jeder etwas anderes damit meint oder darunter versteht. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit, im täglichen Geschäftsbetrieb dort, wo es möglich ist, darauf zu achten, wirtschaftliche Interessen mit sozialen und ökologischen Interessen in Einklang zu bringen.

Was sind „soziale Interessen“?

Viele verbinden das Wort Nachhaltigkeit vorwiegend mit Umweltthemen. Das ist aber zu kurz gedacht. Werft mal einen Blick auf die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele. In der Textilbranche gibt es neben den Umweltthemen vor allem eine soziale Verantwortung zu tragen bezogen auf faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette. Das umfasst faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und Achtung von Gesundheit und Wohlergehen der Mitarbeiter. Daher haben wir uns entschieden, ausschließlich mit Labels zusammen zu arbeiten, die in Europa oder sogar in Deutschland produzieren. Die Standards sind hier höher als um asiatischen Raum – aber ehrlicherweise auch noch lange nicht perfekt. Leider herrscht auch mangelnde Transparenz, in welchen Ländern genau produziert wird und wie dort die Arbeitsbedingungen im Einzelnen sind. Hier einige Beispiele: Sadoni fertigt in Litauen. Lilurose und Novias in kleinen Werkstätten in Polen. Sanna Lindström hat eine Produktion in Rumänien. Sie kennt das Team persönlich und die Arbeitsbedingungen sind überdurchschnittlich. Wenn ihr ganz sicher gehen möchtet, können wir euch die Mix & Match Outfits von Esther Hoffmann ans Herz legen – alles wird in Deutschland genäht, vieles noch von Esther selbst. Gleiches gilt für die Pullover und den Schmuck von Forever & Eva. Hier stammt sogar das Material aus Europa.

Neben der Produktion der Kleidung, achten wir bei vielen anderen Themen auf die Auswahl regionaler Partner (wie für unsere Trockenblumen-Deko) und setzen mit der GLS Bank auf eine nachhaltige Bank, welche sich in ihrem Handeln an den Nachhaltigkeitszielen orientiert.

Was sind „ökologische Interessen“?

Wir möchten, dass die Erde auch in vielen hundert Jahren ein lebenswerter Planet ist – für Menschen, Tiere und Pflanzen. Daher achten wir in unserem Handeln darauf, möglichst umweltschonend zu handeln. Getreu den 4R der Nachhaltigkeit: Refuse, Reduce, Reuse, Recycle stellen wir unser Geschäftsmodell auf:

  • Refuse/Verzicht: Wir verzichten auf Lagerware. Ihr entscheidet euch für ein neues Kleid – wir beauftragen es in eurer Konfektionsgröße. Erst dann wird es für euch genäht. Wir verzichten auch auf den Druck der Branche, der neusten Kollektion nachzujagen. Wir kaufen dann neue Ware, wenn es Sinn macht. „Alte“ Ware wird günstiger abverkauft. Außerdem vermeiden wir Müll, wann immer möglich, verzichten auf Einweg-Produkte und unnötiges Verpackungsmaterial. Unser Trinkwasser kommt nicht aus dem Supermarkt, sondern aus der Leitung.
  • Reduce/Reduzieren: Wir halten die Transportwege durch den Einkauf in Europa kurz und reduzieren so den CO2 Verbrauch. Wir versuchen, unseren Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, indem wir z.B. alle Stecker ziehen, wenn wir nicht im Geschäft sind oder die Heizung entsprechend runter regulieren. Werbematerial halten wir in Mengen vorrätig, die wir auch verbrauchen.
  • Reuse/ Wiederverwenden: Fast alle unsere Möbel haben wir SecondHand bei Kleinanzeigen geshoppt oder sogar aus unseren eigenen Kellern hervorgekramt und aufbereitet. Einiges stammt aus Ladenauflösungen. Wenn wir auf Messen ausstellen, nehmen wir unsere Ladeneinrichtung einfach mit 🙂 Neben Neuware, bieten wir auch SeondHand Kleider an. Im besten Fall entsteht ein Kreislauf und ihr bringt uns euer Kleid nach der Hochzeit wieder.
  • Recycle/Wiederverwertung: Leider fällt nach wie vor viel Verpackungsmüll bei Lieferung der Ware an. Diesen trennen wir natürlich. Unsere Werbematerialien, aber auch unsere Drucksachen im Büro drucken wir entweder auf Recyclingpapier oder zertifiziertes Umweltpapier (wie FSC oder blauer Engel).

Wer bei uns ein Kleid kauft, bekommt einen Sekt aufs Haus. Dafür verwenden wir entweder Sekt, den wir selber geschenkt bekommen (und das ist nicht wenig^^) oder kaufen neuen Bio-Sekt. Das Wasser setzen wir im Sommer mit Bio-Minze vom eigenen Balkon an. Unsere Putzmittel sind von „Frosch“, unsere Putztücher waschbar und aus Bambus… ihr seht, wir achten auf Nachhaltigkeit im Kleinen wie im Großen.

Was heißt „wo möglich“?

Die Hochzeitsbranche steht leider noch ganz am Anfang. Viele der etablierten, großen Labels interessieren sich gar nicht oder erst in den Anfängen dafür, ihre Geschäftspraktiken zu hinterfragen und neu auszurichten. Daher haben wir uns bei der Kleidung (Kleider, Jumpsuits, Hosen, lange Röcke, Oberteile) im ersten Schritt für Labels entschieden, die sich zumindest auf den Weg gemacht haben und zumindest in Europa fertigen. Bei Accessoires sieht es noch kniffliger aus. Die zwei Riesen am Markt, an denen bisher leider kaum ein Weg vorbeiführt, stellen nur einen Teil in Europa her. Wo genau und zu welchen Bedingungen bleibt im Bestellprozess unübersichtlich. Leider können wir nicht einfach bei jedem Label bestellen. Mindestbestellmengen und Gebietsschutz erschweren die Beschaffung. Aber wir bleiben dran und wollen unser Sortiment Stück für Stück ausschließlich auf Labels konzentrieren, die transparent arbeiten, das Thema Nachhaltigkeit konsequent verfolgen und auch bereits bei der Materialauswahl berücksichtigen.

Nachhaltigkeit ist auch immer ein Abwägen – lieber leichte Verpackungen aus recyceltem Plastik oder schwere Verpackungen aus Glas? Saisonal, regional, vegan, tierversuchsfrei, biologisch, Zero Waste…? Alles gleichzeitig einzuhalten, ist (fast) nicht möglich. Wir versuchen jeden Tag, gute Entscheidungen zu treffen. Und dort, wo wir es in der Vergangenheit aus Unwissenheit nicht immer getan haben, Entscheidungen zu korrigieren. Doch dafür brauchen wir noch etwas Zeit.

Wir gründen ein FAIR | HEIRATEN Netzwerk

Eine Hochzeit benötigt unglaublich viele Ressourcen. Und während in allen Lebensbereichen zunehmend das Bewusstsein wächst, dass wir schonender mit der Welt und ihren Ressourcen umgehen müssen, scheint die Hochzeitsbranche davon bisher weitgehend unberührt. Das wollen wir ändern! Wir wissen, da draußen gibt es bereits viele tolle Dienstleister*innen, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Hochzeit leisten können. Was fehlt, ist eine Plattform – online und offline – , die diese vereint und für nachhaltig orientierte Brautpaare leicht auffindbar und zugänglich macht. Genau da setzt FAIR | HEIRATEN an. Bald findet ihr unter https://fairheiraten.network/ alles rund um das Thema „Green Wedding“:

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